Spirituelle Anarchie!                              Teil 1:über emotionale Faschisten, Erwachen als Wahrheitssuche und die totale Inklusion

Ich muss mal wieder über emotionale Faschisten wettern. Sonst nannte ich diese Menschen auch schon 'heilige Hausfrauen', 'Bambi-Spirituelle' etc.

 

Ich mache das u.a.  um aktiv für eine Vorselektion zu sorgen- jemand der sich solcherart Schuhe anzieht passt einfach nicht zu dem, was ich anbiete und schon gar nicht dazu, wie ich das anbiete ;-)

 

Ich bin nicht heilig von wegen unendlich gütig, immer milde lächelnd und leise und sanft sprechend- ich bin vollständig und ganz. Großer Unterschied. Ich lege auch keinerlei Wert darauf, dass man mir meine 'Erleuchtung' aus 10 km Entfernung ansieht. Ich habe auch kein Problem damit, wenn irgendwer meint, dass ich nicht erleuchtet bin. Es ist mir völlig egal, was irgendwer über mich denkt. Ich muss nichts beweisen oder irgendwelche Rollenklischees erfüllen- ich will weder ein Guru noch ein Meister sein, weil ich diese ganzen Konzept-Identitäten für Unsinn halte und eher für irreführend als für hilfreich. Ich bin ein Scout. Ich sehe mich als Gefährte, als Wegbegleiter. Jemand, der das Terrain und die Stationen auf dem Weg kennt, diesen Weg selbst gegangen ist- und genau deshalb weiß, dass die Verbindung zwischen den Stationen, die jeder durchläuft, so unterschiedlich und zahlreich sind, wie es Menschen gibt.

 

Ich schreibe Dir nicht vor, wie und wo Du lang zu gehen hast und auch nicht in welchem Tempo- ich versuche Dir zu assistieren und kann Dir bei Bedarf in etwa sagen, wo Du Dich befindest- wie weit es bis zur nächsten Station ist, mit was unterwegs eventuell zu rechnen ist- sowas. Grundlegend für diese Art der Begleitung ist aber zu verstehen, zumindest eine vage Ahnung davon zu bekommen, worum es eigentlich geht- und worum nicht.

 

 

 

Dazu gilt es erst mal zu klären, wieso Bambi-Spiris eigentlich duale Emo-Faschos sind. Hier einige Merkmale:

 

 

 

  • sie sind sehr stark in gut-böse-Denke verhaftet. Göttliches irgendwas ist gut- Ego ist böse. Schöne Gefühle sind gut, negative Gefühle sind böse. Lächeln is top, streng oder gar laut werden bäääh.

 

  • gerne sprechen solche Bambi-Spiris über Mitgefühl, Liebe, Gott und wettern umgekehrt über alles weltlich-menschliche

 

  • Bambis ernähren sich oft vegetarisch/vegan (nix gegen diese Ernährungsformen- es geht mir hier um was anderes), verfolgen auch sonst einen gesunden Lebensstil, bzw. was sie dafür halten und das natürlich nicht nur aus hoch moralischen, sondern aus spirituellen Erwägungen, denn:

 

  • oft geht es bei ihnen um Purifizieren, Reinigen- um erhöhte Schwingungen und darum, das Dreckige, Schlechte, Böse los zu werden

 

  • dazu gehört selbstverständlich jedwede Gewalt, Drogen, Sex ohne Liebe, etc.

 

  • da wird dann geschwitzt und gechantet bis die Soja-Schwarte kracht, da werden Chakren geputzt bis sie blitzeblank sind, das Böse verteufelt und das Gute in den Himmel erhoben, dass es eine wahre, dichotome 'Freude ' ist...Macht was Ihr wollt- nur bitte, bitte nennt diesen Käse nicht Nondualität, Spiritualität oder gar irgendwas mit Erwachen- es hat damit einfach nichts zu tun.

 

  • Wenn man mit konkreten Fragen herausfordert, z.B. indem man ganz genau erfahren möchte, was mit irgendwelchen schwammigen und schlampig benutzten Begriffen eigentlich gemeint sein soll- dann ist man einfach zu verkopft, weil das ja 'verstandesmäßig' nicht zu verstehen wäre und das Gespräch zu Ende ;-)

 

  • Oder es wird behauptet, es sei doch schon längst alles erklärt worden

 

  • alternativ geht auch noch: Kritik per se ablehnen- weil sie ja negativ ist und Negatives wollen Bambi-Spiris nunmal nicht in ihrem Wohlfühl-Märchen

 

  • gerade Gottfanatiker aller Art behaupten auch gerne mal, dass sie sozusagen ein Vorkaufsrecht auf Gott gepachtet haben- sie wissen z.B. ganz genau, dass Gott nicht jedermanns Freund ist- vor allem sind auf keinen Fall jene Wesen Gottes Freund, die des eigenen Feind sind- liegt ja auf der Hand ;-)

 

 

 

Kriegst Du ein Geschmäckle, was ich mit Bambis meine? Kannst Du sehen wie stark die Ego-Verhaftung, die Dichotomie der relativen Welt bei ihnen wirkt? Ich nehme das ab jetzt einfach mal an.

 

 

 

Es geht mir nicht darum, diese Menschen ins Lächerliche zu ziehen (macht zwar auch Spaß, aber führt nicht weit). Es geht mir viel mehr darum aufzuzeigen, wieso und wo genau diese Menschen einen Block in der Größe einer Himalaya-Felsformation im Weg haben. Dazu sei gesagt: Ich war nie ein Bambi, war mir immer zu blöd- aber ich hatte definitiv mit einem ordentlichen Helfersyndrom zu tun, bevor ich mich meiner Selbst entledigt habe. Und genau das- den unbedingten Drang helfen zu wollen, gut sein zu wollen, überhaupt als Problem, als Hindernis zu erkennen, hat mir unheimlich weitergeholfen- nicht nur, aber auch beim Erwachen.

 

Bleiben wir kurz beim Helfersyndorm, weil ich mich damit etwas auskenne:

 

Solche Leute sind oft Kassierer-Typen. Aushalten, stillhalten, durchhalten- schön Rückschläge und Ablehnung kassieren- und dabei immer weiter selbstvergessen (aber nicht selbstlos!) reinbuttern, leisten, für andere da sein- um so das eigene Ego, den eigenen Selbstwert, zu füttern. Ja, so Leid es mir tut- so ist es nunmal. Ich komme genau daher und es war sehr schmerzhaft- zuerst- aber auch sehr befreiend- langfristig- mir das einzugestehen. Ich hatte früher meistens eher nicht nur geholfen, weil ich eben gerade da war und helfen konnte. Sehr, sehr oft, habe ich geholfen und insgeheim, oft unbewusst, irgendeine Gegenleistung erwartet- Dank, Anerkennung- mich eben irgendwie gut fühlen können/dürfen, dafür geholfen zu haben.

Den Dalai Lama sehen und auch so sein wollen- nicht nur aber auch, weil er halt so toll rüber kommt und alle ihn so toll finden- wenn das auch nur annähernd selbstlos oder ego-befreit sein soll, dann Brat ich mir nen Storch.

 

Trotz oder gerade deswegen tat ich mich aber auch schwer damit, meine Moralvorstellungen zu hinterfragen oder gar über Bord zu werfen. Es erschien mir ungeheuerlich- und es ist auch ungeheuerlich. Aufwachen ist kein Spaziergang, sondern eine blutige, dreckige Schlacht- gegen sich selbst. Man nimmt sich buchstäblich dabei auseinander. Und damit auch alles, was einem lieb und heilig ist. Gerade das, wenn man es konsequent verfolgt, wirkt wie ein Brandbeschleuniger.

 

Aufwachen ist ein kompletter Tabubruch im Kopf- für manche sogar mit ihrem ganzen bisherigen Leben. Dazu gehört auch und insbesondere, die als positiv eingetüteten Ego-Anteile zu erkennen und zu durchschauen. Das geht aber nur, wenn man verstanden hat, dass und inwiefern auch diese eben Teile von Ego sind.

 

Deutlich umfassender und auch besser als ich das zur Zeit kann (oder vielleicht jemals können werde), hat das Jed McKenna in seinen Büchern beschrieben.

 

Ich werde es dennoch hier versuchen zu erörtern, worum es beim Erwachen geht.

 

  1. Verstehe, dass es beim Erwachen nicht (!!!!) darum geht, dass Du Dich zu immer währender Glückseligkeit aufschwingst- stattdessen geht es beim Erwachen um die Wahrheit. Es geht darum zu erkennen, was Du wirklich bist- nämlich alles und zugleich absolut nichts. Gar nichts. Wenn Du Glückseligkeit willst, nimm Drogen, hab verdammt guten Sex oder mach Dir nen schönen Tag in einem Spa. Wenn Du erwachen willst, die eine Wahrheit erkennen, dann mach Dir klar, dass das was Du dabei entdecken wirst Dir eventuell nicht gefallen wird. Dein Ego, soviel steht fest, wird es hassen.

  2. Um die Wahrheit zu erkennen, musst Du alles loslassen. Alles. Das Gute, das Schlechte und alles dazwischen. Das Loslassen wird enorm dadurch erleichtert und beschleunigt, dass Du die Suche nach der einen Wahrheit rigoros und konsequent, am besten als einziges (!) auf Deinem inneren To do- Zettel stehen hast.

  3. In diesem Stadium gilt als Faustregel auch: Alles, dessen Du Dir gewahr sein kannst bist nicht Du- denn Du bist ja (zunächst mal) das, was sich aller möglichen Dinge gewahr ist. Also Körper- nicht Du! Gedanken- nicht Du! Haus, Auto, Familie, Beruf- nicht Du! Usw.,

  4. Ok- aber wie ist das mit der Wahrheit? Deine Suche dreht sich darum herauszufinden, was DU und nur DU allein wirklich weißt. Es geht nicht um Information- irgendwas gelerntes- es geht darum, herauszufinden, was Du zu 100% sicher weißt. Nicht darum, was Du zu 999.99999 % 'fast sicher' weißt. Denn: in der Realität gibt es keine Wahrscheinlichkeiten. Es gibt hier nur 0 oder 1. Entweder, etwas ist da (1) oder es ist nicht da (0). Wahrscheinlichkeiten sind der Zahlenraum dazwischen. Wahrscheinlichkeiten sind niemals Sicherheiten. Fast sicher gibt es nicht! Nebenbei ein Problem, ein grundsätzliches, mit dem man im Prinzip mit einem Handstreich sämtliche Wissenschaft als Quatsch entlarvt. Nichts davon ist wahr, im genauen, im absoluten Sinne.

 

 

 

Du willst also herausfinden, was genau Du wissen kannst, zu 100%.

 

Bei mir war es so, dass ich dabei immer und immer wieder an 'Materie' stieß- mein Sohn, der Tisch vor mir, die ganzen Menschen auf der Welt etc.

 

Irgendwann, als ich schon einiges an Gerümpel weggeräumt hatte, aber noch immer nicht am Ende war, fiel mir sozusagen intuitiv, geschenkt ein Koan- mein Koan- der Koan- ein. Auf einmal war da der Gedanke: Zeig mir irgendetwas außerhalb von Bewusstsein.

 

Bäämmm! Das war der Moment in dem mein Kopf explodierte- weil mir, kaum war dieser Satz in meinem Kopf, direkt klar wurde, dass das nicht geht.

 

Ich schnallte und es war wie ein Erdbeben- dass es nichts, absolut gar nichts gibt, außerhalb von Bewusstsein. Diese Erkenntnis sackte tiefer und verfeinerte sich danach. Ein ungehörter Ton- was soll das sein? Ein ungedachter Gedanke? Hä?

 

Eine Zeitlang war ich felsenfest davon überzeugt, dass es definitiv außerhalb von Bewusstsein nichts geben könne.

 

Aber das war auch nur ein Zwischenstopp.

 

 

 

Inzwischen brauche ich es nicht zu wissen. Ich weiß, dass ich es nie werde wissen können. Ich weiß, dass 'ich' im Sinne von dieser Actionfigur innerhalb von Bewusstsein bin und niemals Zugriff auf irgendetwas außerhalb haben werde- ich weiß aber auch, dass das nicht unbedingt heißen muss, dass es nichts außerhalb von Bewusstsein geben kann. Ich weiß es einfach nicht- und ich werde ziemlich sicher auch nie erfahren. Daher ist es müßig und eventuell nur ein weiterer Irrweg, wild darüber zu spekulieren, ob und was sich außerhalb der eigenen Reichweite befindet.

 

Mit allem innerhalb von Bewusstsein hingegen, bin ich identisch. Es gibt keine 'Person' die diese Zeilen schreibt- es gibt nur schreiben. Jetzt. Es gibt keinen Hörer, der Musik hört- das ist ein Ding. Untrennbar. Vereint.

 

Und das sind natürlich auch die ganzen schönen, verlockenden Beispiele auf die die Bambis so abfahren- Du bist die Sonne, der Tautropfen, der Regenbogen. Ja, das stimmt!

Aber es ist nicht die ganze Wahrheit.

Die ganze Wahrheit ist: Du bist alles.

A-l-l-e-s.

 

Du bist Krebs und Krieg und Hundescheiße- und Du bist auch der, der in die Hundescheiße rein tritt- und der Hund, der sie dahin gekackt hat...

Du bist Gott und der Teufel und auch Gottes Kind und auch der heilige Geist und Jesus. Du bist aber auch ein Dämon, Du bist Hitler, Du bist die deportierten Juden.

Das heißt, Du bist alles. Nichts und niemand wird irgendwo stehen gelassen. Kein Dreck, keine noch so niederen Gefühle- nichts bleibt irgendwo zurück.

Das ist Nondualität: Die totale Inklusion.

 

Alles darf da sein, alles ist sie- beziehungsweise: DU.

Tod und Seuchen, Krieg und Frieden, das Schönste und das Schrecklichste und das alles bist Du. Daher hält es unnötig auf und ist nicht mehr und nicht weniger als ein Irrweg zu glauben, man müsse sich von irgendwas reinwaschen, befreien, sich reinigen, nur die guten Gefühle und Eigenschaften kultivieren und die schlechten möglichst weit wegschieben, sie loswerden- wo es im eigentlichen Sinne darum geht, alles willkommen zu heißen- nachdem man alles durchschaut und über Bord geworfen hat.

 

 

 

Auch wenn ich das Wort Gott nicht gern benutzen mag, weil es durch Religionen missbraucht und überfrachtet und verzerrt ist, ist das im Prinzip genau was Gott eigentlich bedeutet: der Schöpfer und die 'Substanz' von allem. Wer bist Du also, dass Du Dir einbildest irgendwas ablehnen oder als ungöttlich zu bezeichnen? Ist das nicht Gotteslästerung per se? Dazu sei angemerkt: ich hab kein Problem mit Gotteslästerung als solcher, weil mir das Gott-Konzept eher schnuppe ist- ich führe das Argument nur an, weil es evtl. hilfreich ist, um einen- Deinen?- grundlegenden Irrtum zu verdeutlichen.

 

Die Frage ist doch so alt wie die Menschheit oder zumindest die Weltreligionen- wenn Gott alles geschaffen hat, wieso dann auch Sachen wie Krieg und Hungersnöte?

Ja wieso denn nicht, verdammte Axt? Es ist Gott, herrjeh. Maßt Du Dir etwa an, dessen Entscheidungen in Frage zu stellen- oder sie auch nur verstehen zu wollen?

 

Guck raus, auf die Straße, jetzt. Was siehst Du? Ist es schön oder eher nicht? Mit Feenstaub garniert oder schmuddelig? Es ist egal- es ist Gottes Schöpfung, wenn man das unbedingt so sagen will.

 

Gott ist die Hundescheiße an Deiner Sohle. Und die Sohle- und Du. End of story.

 

 

Und genau so was mag Ego nicht hören. Das will Ego nicht wahrhaben. Ego will immer irgendwas haben, worüber es sich erheben kann- Ego liebt Hierarchien, Stufen, Unterschiede. Die bösen anderen, die schlimmen Konzerne, die fiesen, schlechten Gefühle. Ego muss immer etwas haben, wozu es sich in Relation setzen kann- am besten irgendein Problem.

 

Die Vorstellung alleine, davon abzulassen klingt unerhört in Egos Ohren. Ganze besonders in moralischen Ego-Ohren- noch viel schlimmer erst in voll aufgeblasenen spirituellen Superego-Ohren... ;-)

 

 

Damit will ich nicht sagen: “ Hey, mach was Du willst. Geh los, raub alte Omis aus, schnapp Dir ne Machete und richte im nächstbesten Kindergarten ein Blutbad an.“

 

Was ich sage ist: Wenn Du erwachen willst, wirklich und ganz und gar (und auch hier gibt es nur 0 und 1- es gibt kein 'bisschen wach') , dann wirst Du nicht darum herum kommen, an irgendeinem Punkt all Deine moralischen Vorstellungen über den Haufen zu werfen.

 

Denn Du wirst ohnehin alles über den Haufen werfen müssen. Das fällt uns allen herrlich leicht, (zumindest sehen wir die Notwendigkeit relativ leicht ein) wenn es um so ganz böse Eigenschaften geht- Wut, Ärger, Verlangen, Gewalttätigkeit- weg damit, ja klar, hurra. Und da kann man ja auch gerne beginnen- war bei mir auch so, keine Frage.

 

Aber da ist nur die eine Seite der Medaille- wenn überhaupt.

 

Der ganze positiv konnotierte Quatsch, um den sich Ego herum aufbaut- aus dem es auch besteht- muss ebenfalls in die Luft gejagt werden, im Zuge des Erwachens. Und da wird es haarig, dreckig, eklig, schmerzhaft. Nicht bei dem anderen, was man je eh weg haben will. Das ist im Vergleich lächerlich einfach- pillepalle.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir versichern: wenn Du vor dem Erwachen einigermaßen sozial konditioniert warst, wirst Du auch danach nicht auf einmal zum Psychopathen oder Amokläufer.

Im Gegenteil. Das wunderbare ist, wenn Du alles über Bord geworfen hast und Dein Selbst/Ego/Ich nicht mehr im Weg herum steht, dann wirst Du viel authentischer mitfühlen, viel spontaner und radikaler das Richtige im jeweiligen Moment tun. Also keine Sorge, Du wirst nicht zum Arschloch über Nacht durchs Erwachen. Wenn Du davor aber eins warst, dann besteht eine gute Chance, dass sich daran auch durchs Erwachen rein gar nichts ändert.

So oder so: Du wirst frei sein. Und das beinhaltet auch die Freiheit, mitfühlend und ethisch 'richtig' zu handeln. Dafür wirst Du dann überhaupt erst die entsprechenden Ressourcen haben- denn die Ego-Illusion aufrecht zu erhalten kostet enorm viel Kraft und Energie. Das merken wir alle nicht, weil wir das kaum anders gewohnt sind. Das merkst Du aber dann, wenn die ganze Energie auf einmal frei wird, und für andere Sachen, als fürs 'Geselbste' zur Verfügung steht.

 

 

All das heißt aber  nicht, dass Du fortan alles und jeden zu Tode kuschelst. Nein.

Wenn da jemand ist, der offenkundig ein ganz pralles Ego vor sich her trägt, dann kann es auch das Gebot der Stunde sein, da mal ganz beherzt mit ner Nadel rein zu pieken und das Ding zum platzen zu bringen. Das sieht aus Sicht des angepieksten Egos natürlich überhaupt nicht mitfühlend und nach Kuschelkurs aus. Ist es ja auch nicht.

Ich habe mittlerweile gegenüber Egos auf ihren Trips wenig bis gar kein Mitgefühl mehr. Wieso sollte ich auch mit einem Geist mitfühlen? Einen Schatten streicheln wollen? Ich fühle mit dem mit, was durch Ego gefesselt ist- dem, was Du wirklich bist-und es ist schmerzlich, der Fehlidentifikation mit dem Ego beizuwohnen. Aus manchen kann man das, was sie wirklich sind hervor kitzeln- manche muss man streicheln- und bei anderen- ehrlich gesagt der absoluten Mehrheit- hilft mitunter nur ein Vorschlaghammer. Manchmal muss/kann man gar nichts tun- bzw. wird bei jedem irgendwann im Leben jede dieser Vorgehensweisen mal zum tragen kommen.

Gerade die Vorschlaghammer-Ego-Leute kriegen vor lauter Ge-iche und herum laviere natürlich oft gar nicht mit, worum es geht. Jedenfalls noch nicht. Stattdessen schlagen sie wild um sich. Das macht aber gar nichts. Nach dem Vorschlaghammer kommt was größeres- und danach was noch größeres und es wird so lang immer doller, bis die Lektion verstanden wurde. Natürlich kommen die ganzen Keulen nicht samt und sonders von mir, bewahre-das macht das Leben auf viele verschiedene Varianten. Ich bin vielleicht die mit dem Vorschlaghammer und irgendwer anders kommt dann mit dem Bolzenschussgerät oder so...

Darüber, also über das Muster dass einem immer wieder in Variationen das 'Gleiche' passiert, oft in wachsender Intensität, bis man gelernt hat, was es zu lernen galt- darüber kann ich einige unterhaltsame, spannende biographische Stories erzählen- so wie sicherlich fast jeder andere auch ;-) Ich würde sogar behaupten, dass dieser beschriebene Mechanismus das ist, worauf das Karma-Konzept basiert- und dabei glaube ich nicht mal an Karma :-)

 

 

 

So, das war der erste Teil von Spirituelle Anarchie. Der zweite erscheint in Kürze- er ist schon in fertig, aber ich denke es ist gut ein paar Tage zwischen beiden verstreichen zu lassen... also stay tuned!

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Vivian Kunstmann (Dienstag, 13 September 2016 16:35)

    . . . wilde Poesie, dein (Be-) Schreibstil. Ich freu mich riesig. LOVE

  • #2

    Esther (Sonntag, 13 November 2016 19:36)

    Genial beschrieben!

    ... und wer sich davon, auch die Hundescheiße distanziert, ja, dem klebt sie besonders hartnäckig an der Sohle. ;)

  • #3

    elke (Montag, 26 August 2019 17:01)

    ....sehr gut beschrieben, mir fehlen leider die passenden Worte, genau diese Situationen auch auszudrücken. Ich habe Berge von Hundesch.... an den Sohlen kleben.....da tut gut zu lesen, vielen Dank dafür! :-)