Männer, Frauen, #metoo & us three

Quelle: https://www.algbtical.org/2A%20SYMBOLS.htm
Quelle: https://www.algbtical.org/2A%20SYMBOLS.htm

Wir leben seit tausenden von Jahren in mehrheitlich patriarchalen Systemen, sind von den entsprechenden Rollenbildern geprägt und deren konkreten Auswirkungen im Alltag betroffen. Durch die #metoo- Bewegung der letzten Monate wird auch- gefühlt jedenfalls- soviel wie seit den 70ern nicht mehr über die Thematik gesprochen. Über die ekelerregenden Auswüchse wurde meines Wissens überhaupt noch nie soviel, noch dazu so öffentlich, gesprochen.

 

Meinen Stammlesern ist sicherlich nicht verborgen geblieben, dass ich eine grob gesagt feministische Haltung habe- wobei das eigentlich nur ein Hilfsmittel ist, da ich 'persönlich' längst beim Post-Feminismus angekommen bin. Das hilft aber nicht weiter, die Lücke zum IST-Zustand ist zu groß, also tun wir so, als sei ich Feministin, der Einfachheit halber...

 

Da ich besonders in letzter Zeit öfter dazu auf- bzw. auch herausgefordert wurde, mich zu dem Thema eingehender zu äußern und ich grad nix anderes habe, was mir unter den ungepflegten Nägeln brennt, schreib ich mal diesen Artikel zur Sache.

 

Gleich zu Beginn sei gesagt: Ich gebe hier meine Sicht auf die Sache wieder. Ich habe, wenn ich mir mein Bücherregal anschaue nicht ein einziges feministisches Werk da drin stehen, nie eine Vorlesung der Gender-Studies besucht o.ä. Sprich: Mir geht’s hier nicht um entsprechende Theorien, denn davon hab ich keine Ahnung, sondern um mein Selbstverständnis, was ich unter Feminismus verstehe, warum ich denke, dass das Patriarchat eine Pest ist, die ausgerottet gehört und wieso das nicht nur für Menschen weiblichen Geschlechts von Vorteil ist, sondern für alle. Aber der Reihe nach.

 

Zunächst möchte ich die folgende These erläutern: Geschlechter-Rollen sind konstruiert.

 

Um das zu verstehen, muss man sich erstmal vor Augen führen, dass das biologische Geschlecht und die damit assoziierten Geschlechter-Rollen unabhängig voneinander sind. Eigenschaften wie mitfühlend, fürsorglich, häuslich, schwach etc. sind nicht per se 'weiblich', sondern wurden der Weiblichkeit im Laufe von Jahrhunderten zugeschrieben. Ebensolches gilt für Eigenschaften wie rational, stark, mutig, entschlossen usw. die der Männlichkeit im Lauf der Zeit untergejubelt wurden.

 

Dass das biologische Geschlecht an und für sich nichts mit den von Menschen angedichteten Rollenklischees zu tun hat, lässt sich für jeden recht leicht überprüfen, wenn man mal ein paar Beispiele aus der restlichen Tierwelt heranzieht.

 

  • Etliche Spinnenarten und auch die Gottesanbeterin fressen die Männchen während oder nach dem Paarungsakt auf. Das sieht weder nach ner besonders mitfühlenden Weiblichkeit aus, noch nach ner sonderlich starken Männlichkeit.

  • Bei Seepferdchen trägt das Männchen die Eier in einer Brusttasche aus, um sie später zu gebären.

  • Bei Kasuaren (Laufvögel, in Australien und Papua-Neuginea beheimatet) brüten ebenfalls die Männchen die Eier aus- aber damit nicht genug- sie kümmern sich auch hingebungsvoll um die langwierige Aufzucht des Nachwuchses. Auch hier würde wohl niemand darauf kommen, Fürsorge, 'Häuslichkeit' o.ä. mit dem weiblichen Geschlecht in Verbindung zu bringen- ganz im Gegenteil!

  • Die Männchen der Feigenwespe leben sogar nur innerhalb der Frucht, in der sie aus dem Ei schlüpfen und auch nur bis zur erfolgreichen Befruchtung der Weibchen. Die wiederum knabbern sich hernach aus der Frucht heraus, fliegen etliche Kilometer zum nächsten Baum und starten dort den Zyklus aufs neue. Mutig, entschlossen, voller Tatendrang= männlich? Häuslich, selbstlos, hingebungsvoll= weiblich? Wohl nicht so ganz in dem Fall...

  • Die Familien-Klans der Orcas sind anhand der mütterlichen Linie aufgebaut, mit dem ältesten Weibchen als Anführerin. Für die Aufzucht in diesen äußerst komplexen gesellschaften sind alle gleichermaßen verantwortlich.
  • ...und von den vielen völlig anderen Möglichkeiten im Tierreich, wie durch Alter, Temperatur, Ernährung oder Hierarchien sich verändernde Geschlechter, Zwitter und Neutren fang ich jetzt gar nicht erst an.

 

 

 

Nun könnte man natürlich einwenden, ja aber, in unserer Spezies ist es doch so, dass nunmal die Weibchen gebären und auch stillen, ergo für die Aufzucht verantwortlich sind, während die Männchen in der Regel größer und stärker sind und urspgl. damit für die Jagd verantwortlich waren. Könnte man... stimmt nur leider (?) nicht so ganz. Also, natürlich ist es unbestreitbar in der Spezies Mensch so, dass den Frauen das Austragen, Gebären und Stillen der Nachkommenschaft zufällt. Aber der ganze Rest der fast 20-jährigen Arbeit? Verhandlungssache, würde ich sagen, denn:

 

Gerade in den letzten Jahren haben einige Befunde diese- größtenteils von Männern gemachte- Narrative ins Wanken gebracht. Neuere archäologische Untersuchungen zeigen, dass auch Männer in der Frühzeit unserer Spezies mit Schmuck beigesetzt wurden- und manch Frau wurde mit großen Messern o.ä. als Grabbeigabe bestattet. Die vormals automatisch Männern zugeschriebenen Höhlenmalereien, stammen neueren Befunden zufolge sehr wahrscheinlich auch von Frauen- und Kindern. So konnte gezeigt werden, dass ¾ der dort vorgefundenen Handabdrücke von Frauen stammen. Auch Ideen wie monogame Lebensweise oder dass Frauen eher nicht auf Wanderschaft gingen, werden zunehmend fraglicher. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass in einem bestimmten Gebiet in Europa eher die Frauen aus weiter entfernten Orten angereist waren, um mit dort ansässigen Männern Familien zu gründen. Tja, und bei Ötzi wurde Nähzeug gefunden- wie unmännlich! ;-)

 

Andere Untersuchungen zeigen, dass Frauen und Männer ursprünglich gar nicht unterschiedlich groß und stark waren. Es wird vermutet, dass es erst nach und nach im Zuge der Sesshaftigkeit und des Ackerbaus zu den Unterschieden gekommen ist. Mal davon abgesehen, dass ein weibliches Laufsteg-Modell auch heute noch problemlos einem Pygmäen-Mann auf den Kopf spucken könnte- ohne High-Heels oder dass die Boxweltmeistern Regina Halmich dereinst Stefan Raab ordentlich vermöbelt hat- und das gleich zweimal.

 

Ebenso unhaltbar und kontext-spezifisch ist das Klischee, Frauen hätten ein schlechteres räumliches Vorstellungsvermögen (und seien weniger mathematisch begabt). Studien an Naturvölkern, wie den Aboriginies, den Inuit oder Seenomaden-Völkern zeigen, dass es da keine Unterschiede gibt. Im Fall der Seenomaden scheint es sogar so zu sein, dass Frauen dort eher den Job als Navigator innehaben. Dazu nutzen sie spezielle Tätowierungen an ihren Händen zur Kursbestimmung. Beide Befunde zeigen sehr deutlich, dass es sich um kulturelle, nicht etwa biologische Unterschiede handelt.

 

Ein aktuelleres Beispiel, wie wandelbar (und willkürlich!) solche Zuschreibungen sind, zeigt sich in den Babyfarbgebungen blau und rosa. Blau war bis ca. in die 1940er Jahre Mädchen vorbehalten- während rosa als Jungsfarbe galt. Und das wurde bis zum Wechsel auch mit ebenso bescheuerten Argumenten verteidigt, wie heutzutage die umgekehrte Farbgebung: "Die allgemein akzeptierte Regel ist Rosa für Jungen und Blau für die Mädchen. Der Grund dafür ist, dass Rosa als eine entschlossenere und kräftigere Farbe besser zu Jungen passt, während Blau, weil es delikater und anmutiger ist, bei Mädchen hübscher aussieht." (Ladies Homes Journal, 1918, zitiert aus: https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article13232160/Als-richtige-Jungen-noch-Rosa-trugen.html)

 

Man beachte, wie reibungslos im Zitat wieder mal die subjektive Interpretation mit einer vermeintlich objektiven Tatsache verwechselt wird. Rosa IST eine entschlossenere und kräftigere Farbe- Punkt! So, so...

 

Kurzum: Das biologische Geschlecht hat an und für sich NULL Zusammenhang mit den Geschlechter-Rollen- dafür dürften letztere extrem hoch mit der historischen und gegenwärtigen Machtverteilung korrelieren... Geschlechter-Rollen sind konstruiert, damit willkürlich und dies zeigt sich anhand archäologischer Befunde, Veränderungen im Zeitgeist, kulturellen Unterschieden, sowie an Vergleichen mit anderen Tierarten.

 

Manch ein Elternteil mag sich jetzt entrüsten und denken 'aber mein Sohn Willi war von Anfang an ein echter Kerl, wild, mutig bliblablub, während meine Tochter Lilli von Anfang an soo zart, gefühlvoll usw. war, wie nur ein Mädchen sein kann!'

 

Das mag stimmen, ist aber kein wissenschaftlicher Befund, sondern eine Anekdote, für die sich problemlos Gegenbeispiele finden ließen, die zur exakt gegenteiligen Aussage kommen (ich z.b. habe lieber mit Autos gespielt und bei Rollenspielen war ich Robin Hood o.ä. wann immer das ging). Davon abgesehen ist so eine elterliche Beobachtung auch hoffnungslos konfundiert und damit nicht wirklich belastbar. Denn: Der Mensch ist seiner selektiven Wahrnehmung unterworfen. Sprich: Unsere Erwartungen bestimmen maßgeblich mit, was und wie wir wahrnehmen. Erwarten wir von Sohn Willi 'kerlhaftes' Verhalten (was immer das nun genau sein mag), werden wir alles, was nicht dazu passt einfach ausblenden und uns auf die Beobachtungen fixieren, die hypothesenkonform sind. Und selbst, wenn wir ganz bewusst eine möglichst Gender-Klischee-freie Erziehung anstreben, gibt es ja noch das riesige Reich des Unbewussten und da sind unsere diesbzgl. Prägungen gespeichert- und die geben wir weiter, ob wir wollen, oder nicht. Wobei nochmal betont sei, dass eine Prägung eine Konditionierung ist- keine feste, biologische Größe! Wenn wir fragwürdige gesellschaftliche Einflüsse nicht weitergeben wollen, kostet es aber immer noch ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Reflektionsvermögen, das umzusetzen. Ich merke das bei mir selbst meinen Katzen gegenüber. Ich habe zwei weibliche und eine männliche Katze. Ich kuschele mit allen gerne- aber mit dem Kater rangel ich auch mal- mit den Katzen-Damen eher nicht. Mit den Kätzinnen spreche ich auch meist in leicht anderer Tonlage, als mit dem Kater. Bin den Weibchen gegenüber sanfter und vorsichtiger, wo ich mir den Kater auch einfach mal schnappe und ihn durchwalke. Und das, trotzdem ich mir einige Mühe dabei gemacht habe und mache, diese bekloppte Prägung bewusst zu machen, zu kontrollieren und ggf. auch zu durchbrechen. Was dann erst bei Menschen (unbewusst) von Statten geht, die sich mit der Thematik nicht oder kaum beschäftigen, kann sich jeder selbst denken... Aber vielleicht ist es lustiger, wenn ich dazu mal ein Beispiel bringe: Irgendwann hatte ich auf Facebook mal ne Diskussion mit einer anderen Frau am laufen, ging um irgendwas spirituelles. Da kam ein männlicher User dazu und nannte unsre Diskussion gleich mal Zicken-Krieg oder so ähnlich. Auf meinen Hinweis, dass er das sicher nicht gesagt hätte, wäre die Diskussion zwischen zwei Männern gelaufen und ich seinen Einwurf daher sexistisch (und daneben) finde, entgegnete er, ich solle mir doch mal nicht ins Höschen machen, ich Mädel. Weiterhin wies er meinen Vorwurf, er würde sich sexistisch äußern strikt zurück. Tja, puh.... Meine wohlwollendste Auslegung seiner Reaktion ist: Der 'Gute' hat Null Reflektionsvermögen hinsichtlich seiner eigenen, sexistischen Vorurteile und Prägungen. Insofern befindet er sich wohl leider in bester Gesellschaft- auch und gerade im spirituellen Bereich. Ein Blick in die gängigen Online-Kongresse, Youtube-Kanäle & Co zeigt, wie auch in vielen anderen Sparten, einen deutlichen Männer-Überschuss. Nicht, dass es nicht auch Frauen in der 'Branche' gäbe- es gibt sogar sehr viele, würde ich sagen. Nur sind die halt meist nicht so 'laut', haben den Mund nicht so voll und ihre Hosen sind auch nicht so dick, wie bei etlichen der männlichen Protagonisten (beides Indizien dafür, dass da nach wie vor brav nach Rollenvorgaben agiert wird). Besitzen Frauen diese angeblich 'männlichen' Eigenschaften, gelten sie- zack!- als enfant terrible, als 'schwierig'- oder, 'Höchststrafe'- als 'unerwacht' und dürfen nicht mehr mitspielen. Das gängigste Modell im Spiri-Zirkus, wenn schon ne Frau dabei sein soll, ist noch das Doppel-Gespann, ein Männlein, ein Weiblein. Von Totalausfällen wie Werner Ablass, der gerade neulich erst verlauten ließ 'bei dem Wort Feminismus muss ich kotzen' fang ich an der Stelle gar nicht erst an, sondern nutze das nur als Überleitung zu meinem Verständnis von Feminismus und wieso da niemand kotzen muss, es sei denn er (sic!) fürchtet um seine Privilegien, als alter, weißer Hetero-Mann (oder als unemanzipierte, unreflektierte Frau, Marke Heimchen vom Herd, klar.)

 

Also geht es jetzt um folgende These:

 

Feminismus ist für alle gut!

 

Ich verstehe unter dem Wort Feminismus Bestrebungen, Gleichberechtigung auf allen Ebenen zwischen Menschen aller Geschlechter- aber auch Herkunft, sexueller Orientierung etc. herzustellen. Diese Bestrebungen können je nach Kontext eher kämpferisch sein, oder sachlich oder leidenschaftlich, es kann dabei um Gesetzgebung gehen, um Zivilcourage, um tiefe Gespräche, um die Kontrolle eigenen Verhaltens und eigener Vorurteile, um Austausch, Aufklärung etc.

 

Feminismus ist aus meiner Sicht NICHT daran interessiert, die Machtverhältnisse plump umzukehren und in dem Sinne auch kein 'Rachefeldzug'. Es mag solche irregeleiteten Menschen geben, die am liebsten einfach alle Männer kastrieren würden- ich jedoch kenne niemanden, die so denkt und unterstütze solcherlei Ideen auch nicht. Schlimm genug, dass Menschen, die qua Geburt von der künstlich herbei gezwungenen Geschlechter-Dichotomie abweichen (sog. Intersexuelle) verstümmelt werden, um der Norm zu entsprechen! Interessanterweise kenne ich aber jede Menge, meist Männer, die beim Wort Feminismus Kastrationsängste kriegen, den Feminismus für das weibliche Pendant des Chauvinismus halten- oder mich, als ihr Gegenüber für wahlweise unbefriedigt, schwerst traumatisiert, ne Kampflesbe, ne Männerhasserin etc. halten. Was is da los?!

 

Nun, also ganz global gesagt sind das Abwehr-Versuche. Diese erfolgen manchmal schlicht aus Unkenntnis. Allerdings wird ja auch oft schon der bloße Versuch, jemandem zu mehr Kenntnis zu verhelfen bereits abgewehrt. Das wiederum lässt sich leicht mit kognitiver Dissonanz und der bereits angesprochenen Geschlechter-Rollen-Prägung begründen. Wir haben gelernt Männer sind so und Frauen so. Von klein auf. Und auf einmal hören wir Infos, die nicht zur bestehenden inneren Weltordnung passen. Das erzeugt kognitive Dissonanz. Da das Gehirn ohnehin schon eine für den Organismus äußerst kostspielige Angelegenheit ist, wird gespart wo's nur geht. Statt nun also einen Riesenumbau in Kauf zu nehmen, der wie gesagt sehr kostspielig ist, ist es am einfachsten, neue Infos, die den bereits abgespeicherten Infos widersprechen, einfach gar nicht erst ins System reinzulassen. Also müssen diese Infos abgewehrt werden- egal wie, Hauptsache weg damit. [Es sei denn natürlich, es gibt gute Gründe dazu, sich dem Umbau zu stellen- zum Beispiel wenn mensch der Fraktion angehört, die durch die Prägung offensichtlich benachteiligt wird. Da wird aus einem Nachteil dann glücklicherweise mal ein Vorteil!] Da bietet es sich an, den Überbringer der neuen Nachricht einfach zu entwerten, dann muss man(n) sich auch nicht mit der Nachricht an sich beschäftigen. Oder aber, es wird ne krude Erklärung bemüht, wieso genau diese Person genau diese Nachricht übermittelt- ach, stimmt, die wurde ja mal vergewaltigt- na dann musse ja was gegen Männer haben, da kannse ja dann nix für. Dazu mal meine persönliche #metoo Statistik:

 

  • unzählige Male begafft, kommentiert, nachgepfiffen etc. worden- ab ca. meinem 10. Lebensjahr regelmäßg, zwei, drei Events jedoch sogar noch früher, mit 6 Jahren oder so

  • Griffe in den Schritt, an den Arsch, an die Brüste- insgesamt locker 20 Mal im Lauf des Lebens bisher- das erste mal war ich auch so um die 10 Jahre

  • 2 mal vergewaltigt worden, jedesmal bei mir zu Hause (nein, es war kein Familienmitglied!)

  • Plus einige eklige 'Grauzonen'-Erfahrungen- Typen, die beim Sex heimlich das Kondom ausziehen, Typen, die erst dann meine Wohnung verlassen, als ich zum Hörer greife um 110 zu rufen, Typen, die ne Massage oder das Spendieren eines Drinks als Freikarte für Sex missverstehen usw.

 

→ Das alles habe ich auf- und durch- und weggearbeitet und meine anderen Gewalterfahrungen gleich mit. Ich würde keinem der Täter eine Kastration oder überhaupt irgendwas schlechtes wünschen. Ich habe allen vergeben. Sie tun mir inzwischen leid und ich hoffe, sie haben keine weiteren Opfer gesucht bzw. gefunden, sondern ihr Fehlverhalten eingesehen und sich gebessert. In dem Sinne wünsche ich all jenen, die mir (und sich!) schlimmes angetan haben ein schönes, friedliches Leben und eine maximal positive weitere Entwicklung. Von Herzen. Für sie selbst und für all die Menschen, denen sie begegnen.

 

Da ist kein Groll, kein Hass- da ist inzwischen nichtmal mehr Schmerz- ja nichtmal mehr ne Narbe auf der Seele.

 

Das einzige, was nicht nur geblieben ist, sondern sich noch weiter ausdefiniert hat durch die ganze Arbeit an mir und meinen Verletzungen, ist der Wunsch, dass dieser Scheiß aufhört. Für alle, überall und immer. Ich möchte in einer Welt leben, wo jeder, jede und jedes tun kann, was er/sie/es möchte, ohne anderen dabei zu schaden und ohne selbst Schaden zu erleiden. Ich möchte, dass Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, für die gleiche Leistung gleiches Geld bekommen. Ich möchte, dass in Gremien aller Art die Zusammensetzung ausgewogen ist und jene repräsentiert, über und für die entschieden wird. Ich möchte, dass jedwede sexuelle Ausrichtung, jede Hautfarbe, jede Kultur, jedes Geschlecht etc. die Möglichkeit hat, ihre Geschichten zu erzählen, eine Stimme bekommt und auch gehört und gesehen wird. Ich habe die ganzen Filme, in denen immer nur weiße, meist ältere, Hetero-Männer ihre Perspektive wiederkäuen satt. Die Welt ist nicht weiß, männlich, um die 50 und hetero. Die Welt ist bunt und divers. Und davon möchte ich mehr sehen und wissen. Von der Sicht weißer, in die Jahre gekommener Hetero-Männer wissen wir alle mehr als genug inzwischen. Und von anderen Sichtweisen nach wie vor erschütternd wenig.

 

Und nein, das heißt nicht, dass ich weiße Hetero-Männer 'hasse', weghaben oder mundtot machen will. Ich will Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, schlussendlich: Befreiung. Ein ausgewogenes Verhältnis- in den Medien, der Politik, , der Wirtschaft, dem Straßenbild, der ganzen fucking Gesellschaft! DAS ist, was ich zumindest unter Feminismus verstehe. In dem Sinne ist es mehr als bezeichnend, dass wenn frau von Gleichberechtigung spricht viele weiße  Männer 'Entmachtung' verstehen. Ja, es stimmt- um Gleichberechtigung herzustellen, müsstet Ihr, schon rein aus 'technischen' Gründen wohl einiges von Eurer Macht aufgeben. Das Ding is nur: Wie kommt Ihr darauf, Ihr hättet bislang eine echte Berechtigung für Eure Selbst-Ermächtigung gehabt? Ihr habt dafür keine Berechtigung- und die hattet Ihr auch nie! Ihr habt einfach nur alles mögliche an Euch gerissen und dabei hinter Euch eine Spur der Verwüstung gelassen- auf dem Planeten und auf vielen, vielen Seelen- inklusive Eurer eigenen! Zeit diese Schieflage gerade zu rücken! Und das nicht, indem sie plump umgekehrt wird, sondern indem sie ganz verschwindet.

 

 

 

Wie krass diese Schieflage ist, kann jede/r immer wieder sehr leicht feststellen, mit einem ganz simplen Trick. Dreh die Rollen um!

 

  • Stell Dir einfach mal vor, wie absurd das wäre, wenn im Sommer im Park auf der einen Bank immer ne Horde Frauen rumlungern, Bier saufen und vorbeilaufende Männer taxieren und kommentieren würde. Komische Idee, oder? Männer (nicht alle natürlich- aber meines Wissens NUR Männer!) machen das und da scheint's normal bzw. akzeptiert zu sein...

  • Oder wenn, sagen wir Managerinnen grundsätzlich mehr Gehalt bekämen, als Manager.

  • Oder wenn Jungs im Sportunterricht der Grundschule Gymnastik machen müssten und Mädchen Liegestütze
  • Oder wenn Frauen überall mitten am Tag ungeniert an Bäume pissen würden. Oder bei Hitze oben ohne rumliefen- und Männer das nicht dürften, weil das in ihrem Fall Erregung öffentlichen Ärgernisses wäre bzw. sie sich dann wirklich gar nicht mehr ohne dumme Kommentare und Angrabsch-Versuche von A nach B bewegen könnten...

  • Oder wenn ich in ne Diskussion zweier Männer hineinplatzen würde und das Gespräch als Pimmelzwerg-Krieg bezeichnen würde und auf ihren Hinweis hin, mich sexistisch zu verhalten sagen würde. Och, Jungchen, jetzt pullert Euch doch nicht in die Höschen, ich bin doch keine Sexistin.

  • Oder wenn Männer reihenweise davon berichten würden, auf Parties wo sie als Hostess gearbeitet haben von betrunkenen Frauen begrapscht worden zu sein.

  • Oder Horden von Frauen, die einen Mann Gruppenvergewaltigen, oder überhaupt die ganze krude Porno-Industrie oder das 'älteste Gewerbe der Welt' mal im Geiste auf den Kopf stellen- irre, oder?

  • Oder sich einfach mal fragen, wieviel mann (!) so täglich tut, um sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen- und das mal mit dem Alltag einer Frau abgleichen.

 

 

 

In dem Zusammenhang sei nochmals betont: Es geht bei diesem Wahnsinn überhaupt nicht ums biologische Geschlecht! Mit etwas Pech hätte es ja auch genau so schlecht anders rum laufen können- dann wären jetzt die Männer unsrer Spezies die Unterdrückten und müssten sich wehren. Es geht um die idiotische, überholte und Leid erzeugende Fehlidentifikation mit den konstruierten Geschlechter-Rollen! Und damit natürlich auch um die Dekonstruktion eben dieser Rollen. Menschen, die daran arbeiten, dies für sich zu realisieren gibt es erfreulicherweise immer mehr. Und darunter sind Männer, Frauen, Heteros, Homos, Transgender, Hermaphroditen bzw. Intersexuelle usw. Und die Menschen, die davon noch keinen Wind bekommen haben sind ebenfalls sämtlichen Geschlechts und sämtlicher sexuellen Orientierung. Es gibt Frauen, die glauben, ihre Rolle sei Kinderaufzucht und Hausarbeit und die des Mannes sei es für die Versorgung zu sorgen- es gibt Männer, die das Glauben, es gibt Schwule und Lesben die das glauben und ebenso gibt es aus jeder Sparte Menschen,die das ganz und gar nicht (mehr) so sehen. Anders gesagt: Frauen können Frauenfeinde sein und Männer Feministen- was auch nochmal unterstreicht, dass es NICHTS mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat, wie jemensch tickt. Meanwhile gibt es in der Eso-Ecke eine Riesen-Sparte mit 'entdecke deine Weiblichkeit', 'finde zu wahrer Männlichkeit' und haste nich gesehn... Shiva, Shakti, Tantra ja leckt mich doch am Arsch. Der ganze Quark ist INNERHALB des relativen Traums verortet. Das hat mit nondualem Erleben, Erwachen, dem Absoluten schlicht und ergreifend NIX zu tun. Gar nix. Und aus meiner Sicht ist auch nix damit erreicht in puncto Menschwerdung, wenn Sepp&Susi ihre Weiblichkeit bzw Männlichkeit 'entdecken'- denn was is das denn bitteschön, außer die zigste Reproduktion bekloppter, ausgedachter, unzutreffender Rollenbilder? Entdeckt Eure Vielfalt, Eure Menschlichkeit. Entdeckt den Umstand, dass männlich und weiblich über die (unvollständige, da es nicht nur 2 Geschlechter gibt, auch nicht bei Menschen!) biologische Geschlechtsbezeichnung hinaus leere Variablen sind, die genau gar nix aussagen. Entdeckt Euch, in Eurer Individualität und in all Euren Facetten. Entdeckt, dass Ihr keine beknackten Labels braucht- sondern zur Ganzheit finden müsst, um wirklich heil zu werden. Das wär mal was...

 

 

 

Und nein, Feminismus ist nicht einfach nur das Gegenteil von Frauenfeindlichkeit! Denn bei Gleichberechtigung aka Feminismus geht es nicht nur darum, dafür zu sorgen, dass Frauen nicht mehr benachteiligt werden- sondern auch darum, dass Männer und alle möglichen anderen, nicht mehr benachteiligt werden. Bei den Frauen mag es vorrangig um sexuelle und überhaupt Selbstbestimmung, sowie körperliche Unversertheit gehen, siehe #metoo, bzw. auch um Zugang zu Ressourcen, wie Bildung, Mitspracherecht, oder schnödes Geld & Karriere, Stichwort gender pay gap. Bei Männern liegt die Benachteiligung mehr im Bereich psychisch-emotionaler Diskriminierung. Männer haben ein Recht darauf, schwach zu sein, Gefühle zu haben, zu weinen, sich um die Kinder zu kümmern, sensibel zu sein etc. pp. Dieses Recht wurde ihnen jahrtausendelang verwehrt. Sie waren gezwungen, gemäß der patriarchalen Weltordnung, zu herrschen (sic!), sich in Kriegen töten zu lassen und zu töten und ihre Gefühle wegzusperren. Um dem Bild Rechnung zu tragen mussten sie Versorger/Ernährer sein, darauf verzichten, ihre Kinder heranwachsen zu sehen, durften keine Angst, keine Trauer fühlen oder gar zeigen uvm. Mussten rational denken, Zeug erfinden, in der Hackordnung möglichst weit oben aufhalten, Kontrahenten ausschalten usw und so fort. Fürchterlich. Und wie anstrengend! [Randnotiz: Eigentlich ein Wunder, angesichts dessen, dass es nicht noch mehr Narzissten auf der Welt gibt, als ohnehin schon! Also eigentlich ein Wunder, dass es überhaupt Männer gibt, die angesichts der Rollenvorgabe NICHT zu einem Narzissten wurden! Eine tiefe Verbeugung an Euch, das verlangt wirklich Respekt, bei näherem hinsehen!]

 

Und wie schlimm das sein muss, wenn man als Mann geboren wurde, aber dann aus Gründen Dinge erlebt, die nicht zur Rolle passen. Das ist ja auch im Zuge von #metoo immer wieder angeklungen. Natürlich gibt es Männer, die Opfer von Vergewaltigungen&Co wurden- denn natürlich können auch Frauen unfassbar kranke Arschlöcher sein (was auch nur erneut unterstreicht: Es liegt nicht am biologischen Geschlecht!). Für jene ist die Hürde darüber zu sprechen nochmal eine andere, als die für betroffene Frauen. Und für Frauen ist es schon gelinde gesagt kein Zuckerschlecken, sowas auszusprechen. Mein Mitgefühl gilt daher allen Überlebenden von Missbrauch jeglicher Art!

 

 

 

In einer Welt, in der sich Menschen in erster Linie als Menschen begegnen- eine post-feministische Welt, in der der Feminismus seine Ziele erreicht hat, also- würde es keine Hürde geben über so etwas zu sprechen. Es darf schon auf dem Weg dahin irgendwann, irgendwo (bald?) keine Hürde mehr sein, darüber zu sprechen. Darüber zu sprechen ist der erste Schritt in Richtung Heilung und das braucht die Menschheit als Ganzes. Die patriarchale Weltordnung ist eine Krankheit, von der wir uns heilen sollten. Gemeinsam. Jetzt.

 

 

 

Und das lässt sich auch nochmal anders begründen, nämlich aus erwachter Perspektive.

 

Wie ich ja ausführlich dargelegt habe, sind Geschlechter-Rollen konstruiert, d.h. Konzepte.

 

Das bedeutet, dass das auch aus absoluter Sicht also keinerlei 'Wert' oder 'Inhalt' hat und weg kann.

 

Anders gesagt: sich mit Weiblichkeit oder Männlichkeit zu identifizieren ist auch Ego und das gilt es zu durchschauen, so gut es eben geht.

 

Schlussendlich ist es aus absoluter Sicht völlig klar: Bewusstsein hat kein Geschlecht. Und Du bist Bewusstsein.

 

So gesehen (sic!), is das dann die Ebene wo man nur sich selbst begegnet im sogenannten anderen. [Es ist aber- hier jedenfalls- nicht so, dass ''ich' (Püppi) 'mich' (Püppi) sehe, wenn ich 'Dich' (Püppi) anschaue. Das wär ja auch im Alltag ziemlich unpraktisch. Könnt man ja niemand mehr auseinanderhalten. ;-)]

 

Aber zurück zur Sache: Eine Gesellschaft mit mehr Erwachten, in dem Sinne, wie ich es gerade beschrieben habe, könnte eine entspanntere Gesellschaft sein. Stell ich mir angenehm vor, mit Menschen zu tun zu haben, die erkannt haben, dass sie in Wahrheit keine Menschen, sondern das eine Bewusstsein sind. Im Zuge dessen wäre es für uns alle aber auch schon ein Meilenstein der Menschwerdung, wenn wir es schaffen würden, uns als Menschen zu begegnen, als empfindsame, komplexe Wesen, die wir in dem Sinne sind- nicht als TrägerInnen von Geschlechter-Merkmalen und den dazu gedichteten Rollen-Klischees. Mir ist klar, dass es bis dahin noch ein mühsamer Weg ist- aber ein Anfang ist gemacht. Lasst uns den Anstoß weiter verfolgen, statt wieder 30 Jahre zu warten, bis zur nächsten emanzipatorischen Welle!

 

In diesem Sinne wünsche ich allen Wesen, egal ob Null, 1, 2,3 oder Millionen Eier schöne, befreite Ostertage!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Klaus (Freitag, 06 April 2018 21:38)

    Liebe Verena, es ist spannend deine Blocks zu lesen und ich meine, dass du es treffend schilderst und die Notwendigkeiten für das tägliche Leben und ein gesundes Miteinander aufzeigst. Wenn doch mehr Menschen dir zuhören würden... und dir auch glauben... das wäre schön und das würde vieles ändern. Mir hast du schon viel geholfen mit deiner gesunden Einstellung. Danke dir sehr. Und das sage ich als Mann!�

  • #2

    Rene Herner (Samstag, 07 April 2018 14:58)

    Liebe Verena! Das Bild das du hier zeichnen möchtest ist mir zu wildromantisch. Es gibt hier doch ein paar Unterschiede zwischen Mann und Frau die du vielleicht auch unbewusst(oder weil DU dir das so wünscht) außer acht gelassen hast. Auch manche Beispiele von dir sind an den Haaren herbeigezogen. Wie zb. die Boxmeisterin die Stefan Raab vermöbelt hat, hätte selbst nie eine Chance gehabt wenn Raab auch Jahre lang Boxen würde. Es gibt einfach Körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest! Ein Mann produziert täglich 120 Millionen Samenzellen pro Tag. Das sieht wohl bei den Frauen etwas anders aus. Das soll jetzt natürlich keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen für manche Männer sein. Aber ich möchte nur aufzeigen wie es zu dem manchmal kommt. Einfach zu viel Testosteron, vielleicht auch einfach eine Fehlkonstruktion. Es ist natürlich eine Tatsache das sich viele meiner Geschlechtsgenossen nicht im Griff haben. Für weitere Recherchen in diese Richtung empfehle ich dir von Ludoviko Satana das Buch, Lob des Sexismus, und nur um vielleicht einen neuen Blickwinkel zu betrachten. Liebe Grüße Rene

  • #3

    Egobuster (Samstag, 07 April 2018 23:51)

    tja, so unterschiedlich sind die auffassungen. gut zu sehen an den beiden kommentaren... ;)
    wenn raab jahrelang hobby-mäßig geboxt hätte wäre es nach wie vor nicht sicher, wer von beiden den boxkampf gewonnen hätte. zumal boxen (hab das selbst mal ein weilchen gemacht) sehr viel mehr mit technik und strategie zu tun hat, als landläufig angenommen wird.
    und nein, auhcv die aussage ein mann produziert usw ist so nciht zulässig. es gibt infertile männer. deine zahl is ein durchschnittswert- solche werte sagen genau gar nichts über das natürlich vorkommen bei individuen aus. nimm zwei werte, sagen wir 20 und 40. addiere sie und teile sie durch 2- ergebnis: 30. das heißt keiner der beiden merkmalsträger wird durch die zahl 30 repräsentiert. statistik is ne feine sache- wenn man sie versteht.
    andres beispiel: psychologie. da werden auch immer wieder mal männer vs frauen ausgewertet. tatsache ist jedoch: die unterschiede zwischen diesne beiden gruppen (die nichtmal alle menschen repräsentieren, siehe intersexualität) sind allesamt kleiner, als unterschiede zwischen individuen.
    bzgl geschlechtshormonen ebenso. natürlich wirken geschlechtshormone sich auf verhalten, denken etc aus- nur sind dier variationen im hormonhaushalt bei individuen eben so groß, dass sich daraus kein männer vs frauen- kram stricken lässt, bei genauem hinsehen.
    dass sich viele deiner geschlechstgenossen nicht im griff haben sehe ich daher auch deutlich mehr der gesellschaftlichen akzeptanz, sprich dem patriarchatt geschuldet, als den hormonen selber. anders lässt sich auch nciht erklären, dass es jede menge gegenbeispiele gibt von sehr 'männlichen' männern, die mit sicherheit einen hohen testo-spiegel haben, und sich aber dennoch voll im griff haben.
    biologistische erklärungen bringen uns in der sache jedenfalls nciht weiter, sie zementieren den ist-zustand. udn so wie es ist, kann es nicht bleiben.

  • #4

    Klaus (Sonntag, 15 April 2018 16:51)

    Schon interessant, wie manche meiner Geschlechsgenossen auf die Unterschiede pochen und welche Bewertungen daraus folgen. Es ist doch schön, dass es diese körperlichen und vielleicht auch psychischen Unterschiede gibt. Und jeder der diese in harmonischer Gemeinsamkeit genossen hat und genießen darf, weiß wovon ich rede. Und ganz nebenbei hat die Natur es auch so eingerichtet, dass durch die biologischen Unterschiede das Überleben unserer Spezies gesichert wird. Als Vater dreier Töchter, die ich aus tiefstem Herzen liebe und Begleiter dreier Stiefsöhne habe ich intensiv Unterschiede beim Heranwachsen erlebt. Und kann sagen, die Natur hat das schon gut gemacht. Natürlich bringen diese Unterschiede Gesprächs- und Diskussionsstoff. Aber was hat das mit Verhalten zu tun? Vor allem, was hat das mit schlechtem Verhalten und zwar von Männern und Frauen zu tun. Was hat das mit schlechten Bewertungen, falschen Zuschreibungen, Erpressungen, übelwerden Nachrede, sexistischeren Zuschreibungen, Ausleben von niedrigen Machtgelüsten beiderlei Geschlechter zu tun? Ich war ein männliches Opfer, es gibt weibliche Opfer. Dich ich finde kein Mensch hat es verdient Opfer zu sein. Das sollten wir ins Bewusstsein nehmen. Daran sollten wir arbeiten sowohl als Mann und als Frau. Dann profitieren wir alle. Die Opfer und auch die Täter!